Die Neue Kirche
eine klassizistische Dorfkirche
Wichtiger Bestandteil des Wolkenburger Ensembles ist die Neue Kirche, als Dorfkirche ungewöhnlich in ihrer Größe und im Baustil des stilreinen Klassizismus. Sie steht weithin sichtbar auf dem Felsplateau unterhalb des Schlosses.
Die Kirche wurde im Jahr 1804 nach 10 Jahren Bauzeit geweiht. Sie ersetzte fortan an die Alte Kirche, die sich heute noch in Sichtweite befindet. Bauherr und Stifter war Detlev Carl Graf von Einsiedel. Als Baumeister engagierte der Graf den Architekten und Dresdner Hofbaumeister Johann August Giesel. Bemerkenswert ist die kunsthistorisch bedeutsame Ausstattung des Gotteshauses. Das Altarbild „Himmelfahrt Christi“ wurde 1905 von Sascha Schneider gemalt. Das ursprüngliche Altarbild, ein Werk von Adam Friedrich Oeser, hängt heute in der Taufkapelle der Kirche. Auffallend sind außerdem verschiedene Arbeiten aus Lauchhammer Eisenkunstguss, allen voran zwei lebensgroße Engel rechts und links im Altrarraum: Mit emporgehobenen Händen tragen sie Opferschale und Rauchfass.
Die Giebelfrontons an der Außenfassade der Kirche – über dem Portikus und über der Taufkapelle, stammen ebenfalls aus den Lauchhammerwerken. Einzigartig ist die eiserne Wendeltreppe von der gräflichen Loge zur Brücke, die, nur für die Grafenfamilie zugänglich, Kirche und Weg zum Schloss verbindet.
Die Jehmlich-Orgel mit 22 klingenden Stimmen stammt aus dem Jahr 1904 und wurde 100 Jahre später, 2004, umfassend saniert.
In den 1980er Jahren waren verschiedene Restaurierungsarbeiten am Gebäude erforderlich, die sich über mehrere Jahre hinzogen. Ab 2012 erfolgte eine weitere umfassende Sanierung, so dass die Kirch nun in neuem Glanz erstrahlt. Die Neue Kirche gehört heute zur ev.-luth. Kirchgemeinde Penig-Wolkenburg-Kaufungen. Neben regelmäßigen Gottesdiensten finden gelegentlich Konzerte statt. Am Wochenende ist die Neue Kirche in Wolkenburg in der Regel für Interessierte von etwa 11 bis 17 Uhr geöffnet.